Immer mehr Menschen bestellen Waren über das Internet. Das Absatzgeschäft der Online-Händler boomt. Mit Verzicht auf ein Ladenlokal - und damit einhergehenden Kostensenkungen - lassen sich die Online-Preise auch schwer von niedergelassenen Konkurrenten unterbieten. Schwere Rückschläge müssen aber auch die Internet-Händler einstecken.
Wie die Statista Research Abteilung mitteilte, waren der Missbrauch von Rückerstattungswegen 2023 weltweit die häufigste Betrugsform bei befragten Online-Händlern. Im Rahmen dieses Betrugs werden technische Rückerstattungsverfahren der gezahlten Kaufpreise eingeleitet. Entweder wird der Erhalt der bestellten Ware abgestritten oder eine Rückzahlung beansprucht, ohne die Ware tatsächlich jeweils zurück zu senden. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) meldete einen umfassenden Fall, in dem eine Gruppe von Personen in einer Chat-Runde des Messengerdienstes Telegram sogar für diese Dienste geworben haben sollen. Dieser Clique werden über 560 Fälle des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs zur Last gelegt. Die Telegram-Gruppe namens „GermanRefundCrew“ wurde bereits 2020 durch das BKA geschlossen.
In der Reihe der kriminellen Delikte bzw "Prellen" der Online-Händler gehen Rückerstattungsbetrug einher mit dem international bekannten "Friendly fraud" oder "Chargeback fraud", bei dem bei Kreditinstituten die Zahlung nach dem Kauf storniert wird.
---
Bundeskriminalamt (BKA) im Artikel: Refund-Betrug im großen Stil (Stand 10.10.2024)
Statista mit der Datenerhebung: Häufigste Arten von Betrug bei Online-Händlern weltweit im Jahr 2023 (Stand 10.10.2024)
Magazin Wirtschaftswoche im Artikel: Wenn statt des iPhones nur ein Häufchen Sand zurückgeschickt wird (Stand 10.10.2024)